Darmstadt-Cross | NEWS

Thorwirth vor Tortell und Mergenthaler

Unsere Sponsoren und Partner:

  • Unsere Co-Sponsoren:

  • LaufReport berichtet über den Darmstadt-Cross:

  • 11.11.2024

    Im Mittelpunkt: Staffel-Qualifikation für die Cross-EM
    beim Darmstadt-Cross


    Stark besetzte Qualifikationsläufe stehen im Mittelpunkt des Darmstadt-Cross am Sonntag – Ungünstiger Terminkalender schadet dem Traditionscross in der Heimstättensiedlung – Zum Jubiliäum 2025 finden die Deutschen Meisterschaften in Darmstadt statt

    Hessische Meisterschaften und parallel durchgeführte Titelkämpfe in anderen Landesverbänden, Deutsche Polizeimeisterschaften, Deutscher Cross-Cup-Lauf in Pforzheim, Darmstadt-Cross und Deutsche Crossmeisterschaften in Riesenbeck – das sind allesamt Cross-Höhepunkte im Wochentakt im November. „Für alle ambitionierten Läuferinnen und Läufer ist zum Auftakt des Wintertrainings die Terminhetze im Wochentakt eine Zumutung, schließlich sollte der DLV auch bei den Europameisterschaften am 8. Dezember in Antalya mit einer schlagkräftigen Mannschaft an den Start gehen!“ kritisiert Wilfried Raatz als Organisator des Darmstadt-Cross und Mittel- und Langstreckentrainer beim veranstaltenden ASC Darmstadt die enge Termintaktung im November.

    „Seitdem der DLV die Crossmeisterschaften auf das letzte November-Wochenende fixiert hat, drängeln sich vor allem die Wettbewerbe im Deutschen Cross-Cup noch enger zusammen. Für mich macht es keinen Sinn, mit der Cross-Saison schon im Oktober zu beginnen, auch wenn die Bahnsaison schon einige Wochen beendet ist, aber die Marathonsaison noch bis Ende Oktober reicht! Die notwendige Regeneration der Läuferinnen und Läufer kommt durch den Termindruck zu kurz!“

    Kein Wunder also, wenn angesichts der eine Woche später folgenden Cross-DM in Riesenbeck die an sich stets starken Teilnehmerfelder beim Darmstadt-Cross merklich ausdünnen. Dies gilt nicht nur für die Erwachsenen, sondern auch für die Schüler und Jugendlichen. „Nicht zuletzt deshalb rechnen wir mit lediglich 300 bis 350 Startern“, so Wilfried Raatz mit einem Blick auf die Startlisten. Und sieht zudem einen finanziellen Engpass. „Wir werden in diesem Jahr die 39. Auflage des Darmstadt-Cross haben – und im kommenden Jahr mit den Deutschen Meisterschaften die vierzigste Crossauflage in Darmstadt feiern und einen Schlusspunkt setzen!“

    Durch die in Darmstadt zur Austragung kommenden Ausscheidungen für den Staffel-Wettbewerb bei den Europameisterschaften in der türkischen Touristenstadt hat freilich der Darmstadt-Cross nach wie vor bundesweite Ausstrahlung. Und dies garantieren die Meldungen von deutschen Topläufern wie der 1500 m-Meisterin Vera Coutellier (ASV Köln), der U20-wM-Starterin Emily Junginger (VfL Sindelfingen), Marc Tortell (Athletics Team Karben), dem Mittelstrecken-Crossmeister Jens Mergenthaler (LG Farbtex Nordschwarzwald) 5000 m-EM-Starter Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf) und 800 m-Hallenmeister Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt) über 1800 m.

    Wegen der in der Folgewoche anstehenden deutschen Crossmeisterschaften haben die Macher des Darmstadt-Cross die Hauptstrecken der Männer und Frauen auf 4.300 m deutlich verkürzt, sodass der Darmstadt-Cross für einige als finale „Tempospritze“ für die Titelkämpfe gelten kann. Dies gilt für die früheren U20-Meister Pauline Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg). Gespannt jedoch darf man auf den Auftritt von Mamiyu Nuguse (Äthiopien), der mit 27:24 über 10.000 m ebenso eine vorzügliche Bestmarke aufzuweisen hat wie die Kenianerin Maurine Jepkoech Chebor, die mit 14:58,59 sogar schon unter der 15-Minuten-Marke über 5000 m geblieben ist.

    Durch die Zusammenlegung der Aktiven/ U23 und U20-/U18-Jugendlichen werden die beiden Hauptkonkurrenzen über 4300 m auch zahlenmäßig stark besetzt sein. Hier werden mit Finja Schierl (ASC Darmstadt/ U23) und Louisa Micol (TG Traisa) talentierte Läuferinnen aus der Region antreten, um den letzten Schliff für die „Deutschen“ zu holen.

    Eine Aufwertung erfährt der Darmstadt-Cross in diesem Jahr durch die Einbindung der Südhessischen Meisterschaften und den Kreismeisterschaften Darmstadt-Dieburg. Die Veranstaltung beginnt auf dem Freigelände in der Heimstättensiedlung (Winkelschneise) um 12.00 Uhr und wird um 14.50 Uhr mit dem Wettbewerb der männlichen und weiblichen U16-Jugend abgeschlossen. Die EM-Qualifikationen der Männer und Frauen finden um 13.50 bzw. 14.05 Uhr gestartet.

    Lisa Tertsch überzeugt beim Heimspiel

    Vor der Olympiavorbereitung setzt die 25jährige Darmstädter Triathletin auf ihre läuferischen Fähigkeiten und liebäugelt nach DM-Start auch mit der Cross-EM in Brüssel – Spannende EM-Quali-Läufe mit siegen für Elena Burkard und Jens Mergenthaler – ASC-Nachwuchs setzt Signale beim Darmstadt-CrosS 2023

    Die 38. Auflage des Darmstadt-Cross in der Heimstättensiedlung zeigte einmal mehr, wie spannend die Wettbewerbe im Gelände sein können. Und davon gab es bei der Traditionsveranstaltung im Südwesten Darmstadts reichlich. Zwar gab es aufgrund des dichtgedrängten Terminkalenders auf regionaler und vor allem nationaler Ebene trotz Wertungsläufe für den Deutschen Cross-Cup nicht die großen Starterfelder, dafür aber mehr harte Spurtentscheidungen um die Tagessiege. Dies gilt nicht alleine für die beiden EM-Qualifikationsläufe der Männer und Frauen über 1800 m, sondern auch nahezu durchgängig in allen anderen der insgesamt 11 Läufe umfassenden Veranstaltung.

    Mit Elena Burkard, Nele Weßel, Jens Mergenthaler und Marc Tortell stellte sich dabei das im Vorjahr nahe Turin so hervorragend aufgetretene deutsche Quartett der Konkurrenz – und exakt diese vier wußten sich nach überaus spannenden Rennen wieder durchzusetzen. Ob allerdings der DLV eine Mixed-Staffel in den erst 2017 ins Programm aufgenommenen Wettbewerb schicken wird, das bleibt offen, denn von Verbandsseite hat man neben der Cross-Qualifikation in Darmstadt noch eine hohe Saisonleistung über 1500 m hinzugefügt.

    Bei den Frauen lagen Elena und Nele zusammen mit Lara Tortell nach der ersten von drei zu laufenden Runden an der Spitze, ehe sich im weiteren Verlauf vor allem Nele Weßel als Vorjahressiegerin und gestärkt nach einer exzellenten Bahnsaison im starken Wind um ein hohes Tempo bemühte. Im langgezogenen Schlußspurt zeigte sich heuer jedoch Elena Burkard, die praktisch die gesamte Bahnsaison nach einem Riss der Plantarsehne aussetzen musste, als die Stärkere. Die Zeiten: 5:54 für Elena Burkard, 5:56 über Nele Weßel, fünf Sekunden dahinter folgte Lara Tortell, die damit für ihren Mut zum Risiko mit dem Podiumsplatz belohnt wurde.

    „Es war ein gutes Rennen, ich habe mich besser gefühlt als vor einem Jahr. und es hat Spaß gemacht. Mein Plan ist aufgegangen, denn ich wollte keinen kurzen Sprint.“ Wegen der neuen Qualifikationskriterien bleibt abzuwarten, ob sie in Brüssel wieder mit der Mixed-Staffel am Start stehen wird. „Ich würde mich sehr freuen. Staffel macht Spaß und wir haben Chancen, vorne mitzulaufen.“ Nicht dabei ist auf jeden Fall Nele Weßel, die bereits in der kommenden Woche auf eigene Kosten in ein dreiwöchiges Trainingslager nach Südafrika fliegen wird. „Die EM ist für mich dieses Jahr kein Thema. Für mich geht es um eine gute Vorbereitung für 2024 mit dem Ziel Paris.“ Hohe Ziele für die Tochter der früheren deutschen 10.000 m-Rekordhalterin Kathrin Weßel, die allerdings in der Saison 2023 trotz starker Verbesserungen auf 2:03 und 4:06 über 800 m bzw. 1500 m seitens des DLV nicht kaderwürdig erschien.

    Bei den Männern liefen Marc Tortell und Jens Mergenthaler vom Start weg an der Spitze zusammen mit dem Karlsruher Felix Wammetsberger, der sich aufopfernd gegen den Wind als Tempomacher verdient machen konnte – und sich als Dritter in 5:15 belohnen durfte. In der Mitte der letzten Runde setzten sich Jens und Marc deutlich ab, im knappen Spurtentscheid hatte der Studenten-Weltmeister im 3000 m-Hindernislauf die Nase knapp gegen den 1500 m-Mann Marc Tortell vorne, der geringe Unterschied dokumentierten die Endzeiten von 5:08,8 und 5:09,3 Minuten.

    „Es war ein schnelles Rennen. Ich denke, wir waren schneller als 2022. Nun hoffe ich nach unserem guten Ergebnis letztes Jahr auf einen Start in Brüssel. Ich denke, wir haben dort große Chancen“, meinte ein zufriedener Mergenthaler. Die sieht auch Marc Tortell, der zwar für diese Zeit ebenfalls ein Trainingslager geplant hat, in Kenia. Dieses würde er aber für die Staffel verschieben.

    Bereits zuvor hatte die aus dem ASC Darmstadt hervorgegangene Lisa Tertsch ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Im Rennen der Frauen über 4.300 Meter zeigte sich Lisa in ihrem Heimrennen in 15:49 Minuten durch. Die 25jährige Triathletin, die sich bereits für die Olympischen Spiele in Paris nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft in Düsseldorf mit Rang vier beim Weltcuprennen im spanischen Pontevedra qualifiziert hat, lief in einem Führungs-Trio fast durchgehend an der Spitze. In der letzten Runde lief sie der Vorjahressiegerin Jessica Keller und Anneke Vortmeier um einige Meter davon und zeigte sich gut gerüstet für ihren Start bei den deutschen Meisterschaften in Perl in einer Woche.

    „Ich wollte keinen Sprint und dachte, dass ich in der Ausdauer besser bin und bei einem hohen Tempo gute Chancen habe. Es hat Spaß gemacht, einmal wieder einen Cross zu laufen.“ Und im Hinblick auf die Titelkämpfe im Saarland? „Ich will dort vorne laufen, denn ich will zur EM nach Brüssel!“

    Das Männerrennen über ebenfalls 4.300 m bestimmten drei Läufer mit afrikanischen Wurzeln: Belete Adane Wuletaw und Moges Mengesha Dargie duellierten sich vier Runden lang mit dem besseren (Sprint-)Ende für Moges, Dritter wurde mit etwas Rückstand Hablamu Agumas Geleta.

    Mit der 18jährigen Louise Micol (TG Traisa) als Siegerin der U20 und dem in Wiesbaden lebenden 17jährigen Luke Jones als Vierter des Gesamteinlaufes der Männer und Jugend konnten sich zwei Lauftalente in den gut besetzten Rennen ebenso behaupten wie in den abschließenden Läufen der Schüler Anton Heß (MTV Urberach) als U10-Sieger bzw. Robin Fröhleke (SG Egelsbach) vor Tim Simon (ASC Darmstadt), ehe der hessische Meister Christof Kittner im ASC-Trikot das Finale des 38. Darmstadt-Cross mit einem Sieg im U16-Wettbewerb abschloss.

    Kostenfrei: Schnupperkurs für Schüler uund Jugendliche beim Darmstadt-Cross

    Crosslaufen ist eine ideale Ergänzung im Trainingskonzept in den Herbst-/ Wintermonaten. Deshalb bieten die Organisatoren des Darmstadt-Cross für Vereine, Schulen und sonstige Gruppen einen kostenfreien „Schnupperkurs“ für Jugendliche und Schüler. Um den Etat etwas zu entlasten, besteht im Zeitfenster von Freitag (10./ 12.00 Uhr) bis Sonntag (12.( 12.00 Uhr) die Gelegenheit, alle interessierten Schüler und Jugendliche (bis 19 Jahr) kostenfrei über das Online-Anmeldeportal von www.darmstadt-laeuft.de anzumelden. Nach diesem Zeitfenster gelten wiederum die „normalen“ Tarife.

    Wir freuen uns über möglichst viele Anmeldungen!

    Spannende Rennen beim Darmstadt-Cross 2022

    Nele Weßel und Jens Mergenthaler gewinnen überraschend die EM-Qualifikationen – Termindichte bringt Probleme sowohl für den neu belebten Deutschen Cross-Cup als auch für die Cross-Veranstalter

    Klangvolle Namen, spannende Rennen – und typisches Crosswetter mit etwas Sonne, mehr tiefhängenden Wolken und kurzzeitig kräftigem Regen, wertfreies Fazit des Darmstadt-Cross, der sich mit seiner 36. Auflage mit allerdings gewissen Abstrichen in die honorige Reihe herausragender Events in Sachen Crosslauf bestens einfügen konnte.

    Mit 350 Crossfreunden blieb die Resonanz doch beträchtlich hinter den ansonsten im Südhessischen gewohnten Starterfeldern zurück. „Die Gründe liegen auf der Hand“, erläuterte Wilfried Raatz, der einmal mehr mit seinem Mitarbeiterteam in mustergültiger Manier eine Veranstaltung vom Feinsten ins Gelände brachte. „Corona bedingt setzt sich offenbar der starke Teilnehmerrückgang nach der Straßenlaufsaison auch in der Crosslaufsaison fort. Aber den Hauptgrund sehen nicht wenige Trainer in der massierten Abfolge von Crossterminen mit den nunmehr am ersten Advent stattfindenden deutschen Meisterschaften. Der Neustart des Deutschen Cross-Cup hätte ein besseres Echo verdient!“ Beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) wird man sich intensive Gedanken über die Terminstruktur im Cross machen müssen, vor allem wenn eine über viele Monate währende Bahn- und Straßenlauf-Saison kaum ausreichende Regeneration und keinen vernünftigen Neuaufbau zulassen. „Durch die dichte Terminfolge mit DM und Deutschem Cross-Cup amputiert man unweigerlich die Traditionsveranstaltungen wie es der Darmstadt-Cross mit nunmehr 36 Auflagen ist“, so Wilfried Raatz, der einst nicht nur den Darmstadt-Cross, sondern auch den Deutschen Cross-Cup ins Leben gerufen hatte.

    Für die Macher des traditionsreichen Darmstadt-Cross auf dem idealen Terrain unweit des Sport- und Freizeitzentrums in der Heimstättensiedlung galt jedoch das Prinzip: Nicht klagen, sondern mit Weitblick organisieren. So wurde das Wettbewerbs-Angebot gekürzt, die angebotenen Laufstrecken angesichts der eine Woche später folgenden.

    Darmstadts Bürgermeisterin und Sportdezernentin Barbara Akdeniz freute sich mit den Machern des Darmstadt-Cross über eine durchweg gelungene Fortsetzung der Crosstradition und nannte die Veranstaltung zusammen mit dem Stadtlauf als Highlight im Sportkalender der Wissenschaftsstadt.

    Die EM-Qualifikationsläufe waren zweifellos der Höhenpunkt des diesjährigen Darmstadt-Cross, bei denen sich jeweils zwei Frauen und zwei Männer für einen Staffelplatz empfehlen konnten. Ob der DLV allerdings eine Staffel nach Norditalien schicken wird, das wird erst nach den deutschen Meisterschaften in Löningen entschieden. Eines jedenfalls konnten die anwesenden Trainer in Darmstadt feststellen, mit Mut und Kampfstärke wussten sich mit Nele Weßel und Elena Burkard bzw. Jens Mergenthaler und Marc Tortell vier Athleten eindrucksvoll in einem leistungsstarken Feld durchsetzen.

    Die kurze und komplett flache Distanz über drei Sprintrunden von jeweils 600 m ließ allerdings die Rennausgänge lange offen. Bei den Frauen imponierte die gewiss crosserfahrene Elena Burkard mit forscher Führungsarbeit, der letztlich nur noch Nele Weßel folgen konnte. Die Tochter der früheren deutschen 10.000 m-Rekordhalterin Katrin Weßel (Ullrich) ging in der Schlussrunde aus dem Windschatten der Hindernisspezialistin an die Spitze und lief nach 6:13 Minuten mit zwei Sekunden Vorsprung auf Elena Burkard als Siegerin über die Ziellinie. „Natürlich bin ich sehr zufrieden“, gestand die 23jährige im Trikot von Eintracht Frankfurt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Rennen gegen die starke Crossläuferin Elena Burkhard gewinnen würde!“ Und freute sich zudem, dass sie damit mit ihrer Mutter als Siegerin eines Laufes in Darmstadt gleichziehen konnte, denn diese hatte 1991 den seinerzeit noch unter „Cup da Franco“ firmierenden atmosphärischen Stadtlauf vor starker Konkurrenz gewonnen.

    Hinter Nele und Elena folgte dichtauf die kurzentschlossen nachmeldende Carolin Kirtzel mit einer Sekunde Rückstand. Ohne Chance auf den Ausgang an der Spitze blieben dabei Svenja Pingpank sowie die beiden U20-Team-Europameisterin Anneke Vortmeier Mia Jurenka.

    Eine starke Vorstellung gab Jens Mergenthaler, der sich an der Spitze aller Angriffe zu erwehren wusste und in 5:14 Minuten mit ebenfalls zwei Sekunden Vorsprung vor Marc Tortell ins Ziel einlaufen konnte. „Ich wollte von Anfang an das Tempo bestimmen, denn im Spurt wäre ich gegen die starken Mittelstreckler chancenlos gewesen!“ kommentierte der eigentliche Hindernisspezialist des SV Winnenden seine Strategie. „Zwischenzeitlich dachte ich, ich komme noch mal ran“, berichtete Marc Tortell beim Interview. „Ich komme immer wieder gern nach Darmstadt“, gestand der Student für Grafik-Design, der übrigens als Schüler schon beim Darmstadt-Cross erfolgreich war und übrigens nur wenige Kilometer entfernt im Vorjahr sogar hessischer 10 km-Straßenlaufmeister werden konnte.

    Auf Christoph Kessler hatten nicht wenige im Vorfeld gesetzt, doch dem Karlsruher fehlte nach einer langen Saison mit den Meistertiteln über 800 m (Halle) und 1500 m (Freiluft) und den Start in Eugene und München der Kick im engen Zielsprint, sodass er sich nach 5:20 Minuten mit Rang drei begnügen musste. Vierter wurde der 800 m-Meister 2021 Marvin Heinrich vor seinem Eintracht-Teamkollegen Sam Blake.

    Um Cross-Cup-Punkte ging es bei den Wettbewerben der männlichen und weiblichen U18, U20, U23 sowie Männer und Frauen – bei allerdings sehr magerer Resonanz. Darmstadt war dabei bereits die dritte Station der heuer fünfteiligen Serie mit München und Pforzheim sowie den nunmehr noch folgenden Veranstaltungen DM in Löningen und Weinstadt. Trotz der ausgelobten Prämien bei den Nachwuchsläufen und den zusätzlich in Darmstadt ausgegebenen Prämien für die Männer und Frauen sowie die EM-Qualifikation und im Cross-Sprint war angesichts der anstehenden deutschen Meisterschaften die Beteiligung selbst mit den in Darmstadt geplanten Veränderungen enttäuschend.

    An der Spitze des Frauen- und U20-Laufs über 4 300 m entbrannte ein Zweikampf zwischen der U20-Meisterin 2021 in der U20 Mia Jurenka und der nur regional bekannten Jessica Keller. Die 21jährige im Trikot der TG Worms witterte in der Schlußrunde ihre Chance und gewann nach 15:33 Minuten doch deutlich vor Mia, die zehn Sekunden dahinter auf Rang zwei folgte. „Eigentlich wollte ich Druck machen“, gestand Mia Jurenka, „als ich aber gesehen habe, wie stark Jessica ist, habe ich einen Gang herausgenommen, um für die Kurstrecke Kräfte zu sparen!“

    Rang drei sicherte sich die U20-WM-Starterin Julia Rath vor der U23-Läuferin Marie Winse. Auf Rang fünf dann schon die U18-Siegerin Emily Junginger. Gegen die starken Nachwuchsläuferinnen hatten es die Frauen in diesem Wettbewerb schwer, so lief die Frauensiegerin (Kathrin Lehnert) erst auf Rang zehn, gefolgt von der W45-Siegerin Simone Raatz, die einmal mehr auch gegen weitaus jüngere Konkurrentinnen zu überzeugen wußte.

    Im Männer- und U20-Wettbewerb stellte sich mit dem Äthiopier Yihun Fantahun Gezahign ein neues Gesicht in der deutschen Laufszene vor, der mit einer läuferischen Eleganz das Rennen der rund fünfzig Starter nach Belieben dominierte. Der Neunzehnjährige ist seit drei Monaten im hessischen Lorsch angesiedelt und holte sich vor Wochenfrist schon den Landestitel über die Langstrecke. 2017 war Yihun übrigens Zweiter bei den Afrikameisterschaften über die 1500 m-Strecke bereits geworden – und träumt nun von einer Laufkarriere über vornehmlich 5000 m.

    Der 17jährige Elias Matthäus vom niedersächsischen SC Kirchweyhe und Westerweye wurde Zweiter in 20:38 min, dahinter gleich drei Läufer des luxemburgischen Vereins Celtic Diekiirch mit dem 18fachen Landesmeister Bob Bertemes an der Spitze.

    Dramatisch ging es bei den 600 m-Finalläufen zu, die beim Darmstadt-Cross eine tolle Bereicherung der Wettbewerbsfolge darstellen. Bei den Frauen trennten Lara Tortell und Lucia Sturm lediglich sieben Hundertstelsekunden, sodass beide auf Position eins mit der ausgelobten Prämie gesetzt wurden. Männersieger wurde Christoph Kesslers jüngerer Bruder Alexander Kessler mit Zentimeterabstand vor Alexander Niemela und dem zuletzt zweimaligen Sieger Omar Jammeh. Eine der weitesten Anreise dürfte der U20-Sieger Karl Löbe gehabt haben, denn er kommt aus dem Schleswig-Holsteinischen SC Rönnau.

    Naturgemäss viel Gedränge gab es bei den Crossläufern in spe, denn große Startfelder bei den Jüngsten sind ebenso Tradition beim Darmstadt-Cross wie eigentlich die prall gefüllten Apfeltüten. Als Lohn für ihre (oftmals) ersten Crosserfahrungen gab es für die Wettbewerbsschnellsten allerdings die aktuell kreierte „Cross-Mütze“ mit dem Emblem des Darmstadt-Cross. Die Macher des Darmstadt-Cross, der in einem kurzweiligen Drei-Stunden-Programm auf dem idealen Crossgelände abgewickelt werden kann, sind damit erstmals abgekehrt von einer geliebten Tradition mit knackigen Äpfeln. Sicherlich auch geschuldet den gestiegenen Einkaufspreisen für diesen liebenswerten Vitaminschub.

    Fotos 2022

    „Schnäppchen-Start“ für den Nachwuchs!

    Mit einer gezielten Offensive für den lauffreudigen Nachwuchs starten die Organisatoren des Darmstadt-Cross 2022 in die „heiße Schlußphase“ vor dem angesagten Cross-Event am 20. November: Für Schnellentschlossene aller Schüler- und Jugendklassen (U10 und jünger bis U20) gibt es vom Mittwoch (9.11.) bis Freitag (11.11.) einen Freistart! Das Procedere ist einfach: Online anmelden, für Null starten! Dazu haben wir die Anmeldegebühr für diese Tage auf Null gestellt! Das Motto „Run for free“ ist ein kräftiger Appell an alle laufinteressierten Kids und Jugendliche, beim Cross in der Heimstättensiedlung einmal zum Schnuppern die „Hufe“ zu schwingen. Wenn das kein kräftiges Angebot ist!!

    Die Organisation des Darmstadt-Cross

    Darmstadt-Cross am 20. November 2022

    Der Darmstadt-Cross setzt Maßstäbe und das auch nach über 30 Jahren! Erneut finden auf dem Freigelände in der Heimstättensiedlung EM-Qualifikationsrennen (2022 für die Mixed-Staffel) statt, es gibt Wertungspunkte zum Deutschen Cross-Cup, so dass kompakte Startfelder vor allem im Nachwuchsbereich garantiert sind. Integriert sind wiederum auch die Meisterschaften des Leichtathletik-Kreises Darmstadt-Dieburg.

    Die Streckenlängen der Wettbewerbe haben wir natürlich hinsichtlich der in der Folgewoche terminierten Deutschen Meisterschaften angepasst, dies gilt auch für die Wettbewerbe im Deutschen Cross-Cup 2022, die EM-Qualifikations-Wettbewerbe sind mit den zuständigen Bundestrainern abgestimmt. So wird der Darmstadt-Cross zum Formtest-Charakter für die „Deutschen“.

    Natürlich wird die Veranstaltung nach den derzeit gültigen Vorschriften der Bundes- und Landesregierungen und der Gesundheitsbehörden durchgeführt. Es bestehen derzeit keine Einschränkungen beim Zugang zum Veranstaltungsgelände oder zum Veranstaltungsbereich (Startnummern-Ausgabe, Versorgungsbereich), auf einen angemessenen Abstand ist jedoch bei einer gewissen Personenansammlung zu achten. Diese Regelung kann allerdings bei einem starken Anstieg der Inzidenzzahlen verändert werden.

    Wir freuen uns auf eine atmosphärische Veranstaltung!

    Die Organisation des Darmstadt-Cross

    Restart: Darmstadt-Cross am 21. November 2021 mit einem umfangreichen Programm und leicht geänderten Rahmenbedingungen

    Der traditionsreiche Darmstadt-Cross wird zum angestammten Termin am 21. November stattfinden. Das ist eine sicherlich überaus erfreuliche Nachricht in einer Zeit, die vielerorts von Absagen und starken Reduzierungen geprägt ist. Noch im Vorjahr versuchten wir mit einem der Corona-Pandemie angepassten neuen Cross-Konzept die Genehmigungsbehörden zu überzeugen, doch leider vergebens. Wenige Tage vor der Veranstaltung erreichte uns die definitive Absage, sodass das neue Cross-Konzept zur Makulatur wurde.

    Wie sieht nun der Restart des Darmstadt-Cross 2021 aus? Wir kehren wiederum zur klassischen Form des Darmstadt-Cross zurück, nicht jedoch ohne erste Neuerungen einfließen zu lassen. Wenngleich der Crosslauf in Deutschland nach wie vor eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint, für die Entwicklung der jungen Läufergeneration ist es allerdings unerlässlich, wichtige Elemente, die eigentlich nur das Crosslaufen in dieser Fülle bietet, in das „Wintertraining“ einfließen zu lassen. Der Pool an leistungsfähigen Läufern mit der Perspektive, in absehbarer Zeit national und international den Anschluss schaffen zu können, ist leider nicht sonderlich groß. Deshalb muss es das Bestreben der wenigen Cross-Veranstalter sein, interessante und innovative Lauferlebnisse zu schaffen. Vor allem das im Prinzip offene Terrain beim Crosslaufen eignet sich hierzu in besonderem Maße, schafft Grundvoraussetzungen für die Entwicklung der künftigen Läufergeneration. Und dafür stehen wir!

    Der Darmstadt-Cross ist seit nunmehr über dreißig Jahren im Fokus der besten Crossläufer Deutschlands und der angrenzenden Nachbarländer und konnte stets mit erlesenen Startfeldern für ein winterliches Highlight in der Laufszene sorgen.

    Geänderte Abläufe bei der Durchführung des Darmstadt-Cross sind leider unumgänglich, vieles ist jedoch angelehnt an die Hygiene- und Abstandsregelungen im Alltag. Sodass es wiederum kein Neuland ist, in dem wir uns bewegen. Eines ist gewiss: Wir freuen uns auf einen ereignisreichen Darmstadt-Cross mit vielen LäuferInnen aus Nah und Fern auf dem idealen Crossgelände im Südwesten Darmstadts.

    Kein Darmstadt-Cross am 22. November 2020

    Der traditionsreiche Darmstadt-Cross wird zum angestammten Termin am 22. November nicht stattfinden. Nach eingehenden Gesprächen mit den Genehmigungsbehörden ist das neue Cross-Konzept, das der veranstaltende ASC Darmstadt und die für die Organisation verantwortliche Event-Agentur wus-media UG entwickelt hat, zwar grundsätzlich befürwortet worden, aber angesichts der ab 1. November gültigen Anordnungen der Bundesregierung und des Landes Hessen ist eine Durchführung am 22. November 2020 nicht möglich.

    „Wir sehen keine Chance, den Darmstadt-Cross zum angestammten Termin am 22. November durchzuführen. Die Genehmigungsbehörden haben uns deutlich gemacht, dass wir nach den aktuellen Anordnungen keine Erlaubnis erhalten können“, so Veranstaltungsleiter Wilfried Raatz. Der versierte Organisator sieht allerdings gute Chancen, im neuen Jahr das entwickelte Cross-Konzept mit sicherlich einigen Modifikationen umsetzen zu können. „Wir müssen allerdings die weitere Entwicklung der Pandemie und die damit verbundenen Auflagen abwarten. Bei allem organisatorischen Engagement liegt uns natürlich die Gesundheit der Läufer, der Betreuer und Organisationsmitarbeiter und deren Familien besonders am Herzen, sodass wir nichts überstürzen werden, selbst wenn die Chance für eine Neuterminierung besteht“.

    Die bereits überwiesenen Meldegebühren für den Darmstadt-Cross 2020 werden nach Abzug einer Bearbeitungsgebühr in den nächsten Tagen zurückerstattet.

    Der Darmstadt-Cross ist seit nunmehr drei Jahrzehnten im Fokus der besten Crossläufer Deutschlands und der angrenzenden Nachbarländer und konnte stets mit erlesenen Startfeldern für ein Highlight der Laufszene sorgen. 1996 sorgte man, seinerzeit noch auf der Lichtwiese am ehrwürdigen Hochschulstadion, mit der „DM-Alternative“ für einen besonderen Höhepunkt, als man „aus dem Stand“ heraus eine Ersatzlösung für die kurzfristig nach anhaltenden Regenfällen abgesagten Deutschen Crossmeisterschaften in Hamburg parat hatte.

    „Wir können uns natürlich wiederum eine derartige Lösung für den Cross vorstellen für den Fall, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband wie schon 2020 einen Großteil der Straßenlauf-Meisterschaften absagen sollte. Aber zunächst dürfen wir natürlich davon ausgehen, dass selbst unter Auflagen die Laufsaison 2021 wie geplant gestartet werden kann. Wir werden uns allerdings auf geänderte Abläufe bei der Durchführung von Groß-Veranstaltungen wie Cross- und Straßenlauf-Meisterschaften einstellen!“

    Darmstadt-Cross – Event vom Feinsten

    Kalt und sonnig, beste Crossbedingungen beim Darmstadt-Cross am Sonntagmittag auf dem ideal einzusehenden Crossgelände im Süden Darmstadts. Dazu nahezu 800 Meldungen aus allen Teilen Deutschlands, zudem starke Delegationen aus der Schweiz, Österreichs und Frankreich – und das alles in einem bunten Mix aus EM-Qualifikationen für mehrere Landesverbände, den Deutschen Hochschulmeisterschaften mit einem Rekordmeldeergebnis mit 140 Studierende aus 42 Universitäten und Hochschulen, dem Finale im Deutschen Cross-Cup und aus lokaler Sicht mit dem Kreismeisterschaften Darmstadt-Dieburgs.

    „Eine absolute Werbung für die Leichtathletik und speziell für das geländebetonte Querfeldeinlaufen“, fasste Wilfried Raatz als Organisationschef des Darmstadt-Cross am Ende eines viereinhalbstündigen Programms mit vielen Highlights zusammen. „Ein Event vom Feinsten“ war immer wieder in Trainerkreisen zu hören über die Anstrengungen des Veranstalters, alleine die etwas in die Jahre gekommene Zeitmessung hakte hier und da, was aber dem Crossflair im Süden Darmstadts nichts anhaben konnte. Vielleicht wäre auch ein stärkerer internationaler Charakter in der Spitze anzustreben, doch das ist sicherlich eine Frage des Geldes – und das ist selbst bei intensiven Bemühungen der Macher nur schwerlich zu beschaffen.

    Und diese Highlights sind in den topbesetzten Rennen der Frauen über 6 600 m mit dem überzeugenden Sieg für die Cross-EM-Sechste Elena Burkard gegen die lange Zeit erfrischend stark mithaltenden U23-EM-Zweite Miriam Dattke oder beim nahezu 150 Starter umfassenden Männerlauf über 9000 m mit einem tollen Endspurt des erst 20jährigen Ilyas Yonis Osman gegen die etablierten Asse wie dem Cross-U23-EM-Zweiten Samuel Fitwi und dem mehrfachen Langstreckenmeister Simon Boch zu sehen. Aber nicht nur das, in den Rennen des U20- und U18-Nachwuchses ging es erfrischend kräftig zur Sache. „Offenbar ist taktisches Geplänkel Schnee von gestern“, freute sich Wilfried Raatz über das mutige Auftreten einiger Protagonisten in den Hauptrennen und nennt dabei explizit Simon Boch, Markus Görger, Miriam Dattke, Florian Bremm und den Schweizer Julien Salhandske.

    Nun aber zu den Rennen im Einzeln. Das unter Lauf 15 firmierende Langstreckenrennen der Männer und U23-Junioren über 9000 m hatte es fürwahr in sich. Aus einer zunächst neunköpfigen Gruppe mit allen vermeindlichen Favoriten der beiden Wertungsklassen kristallisierte sich final eine Dreiergruppe mit dem U23-Cross-Vizeeuropameister Samuel Fitwi, dem 10 km-Vizemeister Simon Boch und dem erst 20jährigen Ilyas Yonis Osman heraus, in der immer wieder der betont angriffslustige Simon Boch als „Pacemaker“ auffiel. Dann setzte Samuel Fitwi harte Nadelstiche, die alleine sein Trainingskollege Ilyas Osman folgen konnte – am Ende zeigte der Jungspund im Trikot des TV Waldstraße Wiesbaden seine Stärken. Mit mutigem Endspurt sicherte sich der gebürtige Somalier, der vor fünf Jahren nach einer abenteuerlichen Odyssee im Rhein-Main-Gebiet landete. „Mit meinem Rennen bin ich richtig zufrieden“, freute sich der Wiesbadener, der im August mit 13:40 und 28:59 Minuten zwei exzellente Rennergebnisse ablieferte – und seit nunmehr zwei Jahren auf einen deutschen Pass wartet und damit die Chance erhält, für sein neues Heimatland auch international zu starten. „Mein Traum sind natürlich die Olympischen Spiele, wenn es 2020 noch nicht klappt, dann hoffentlich 2024. Schließlich bin ich ja noch sehr jung…!“ Mit 28:14 zu 28:20 entschied Osman den ersten Vergleich mit seinem Trainingspartner Fitwi. Und dieser freute sich über Ilyas Osmans starken Auftritt: „Ich weiß, dass Ilyas sehr stark ist. Mein Hauptziel war heute die Qualifikation für Lissabon. Dort will ich angreifen!“

    Der Leidtragende im Duell der beiden gebürtigen Afrikaner ist sicherlich Simon Boch, der allerdings nach seinem beherzten Auftritt in Darmstadt mit der EM-Nominierung rechnen darf. „Ich hoffe, dass man beim DLV auch ein Team nominiert“, freut sich der Regensburger auf die in 14 Tagen in der portugiesischen Hauptstadt anstehenden Titelkämpfe. Mit seiner Nominierung darf auch Markus Görger rechnen, der sich als Aktivposten in der Verfolgergruppe und U23-Zweiter (hinter Osman) das Ticket für Lissabon sichern konnte. Als nette Dreingabe holte sich der 21jährige Markus Görger auch als Student der Uni Freiburg den Hochschulmeistertitel vor dem Gesamtfünften Johannes Motschmann (Uni Bochum) in der Tasche. Pech hatte der für den SSC Hanau-Rodenbach startende Aaron Bienenfeld, der stürzte und somit wertvolle Meter gegen seine unmittelbaren Konkurrenten verlor. Dennoch ist er neben Markus Görger zusammen mit Nils Voigt und Mohamed Mohumed ein Kandidat für das U23-Aufgebot des DLV.

    Nach einer mehrmonatiger Verletzungspause hat sich mit Elena Burkard die Cross-EM-Sechste des Vorjahres eindrucksvoll zurückgemeldet – und darf mit berechtigten Hoffnungen als Siegerin des Darmstadt-Cross und Hochschulmeisterin mit ähnlich guten Chancen nach Lissabon reisen. Im Verbund mit der kometenhaft in die europäische U23-Spitze laufende Miriam Dattke hatte sich dieses Duo schon früh von der gewiss nicht schwachen Konkurrenz um die Zwillinge Deborah und Rabea Schöneborn, die Neu-Regensburgerin Domenika Mayer und weiteren Athletinnen absetzen können. „Ich bin glücklich, dass ich hinten heraus noch so stark war“, freute sich Elena Burkard, die sich als Hindernisläuferin auch Chancen auf Olympia 2020 macht. 18 Sekunden dahinter folgte Miriam Dattke, die in dieser Form eine echte U23-Medaillenkandidatin für Lissabon ist. „In Darmstadt läuft es für mich einfach klasse! Nun kann ich mich auf Lissabon freuen…!“ Und auf ein starkes Team mit Lea Meyer (5.) und Lisa Tertsch (8.), die bereits 2018 in Tilburg Mitglied der Goldmannschaft waren, hoffen.

    In einer starken Form präsentierte sich aber auch Domenika Mayer, die direkt hinter Deborah Schöneborn auf Rang vier einlaufend, eine Kandidatin für die DLV-Mannschaft in der Frauenklasse ist. Gemäß den Nominierungsrichtlinien des DLV dürfen die ersten Drei der Männer und Frauen sowie der U23-Klassen allesamt auf eine Nominierung für die Cross-EM hoffen. Sollte ein Team für die Mannschaftswertungen nach Portugal entsendet werden, können sogar fünf Athleten nominiert werden.

    Mit einem mutigen Vorstoß gewann Florian Bremm die U20-Konkurrenz über 6.600 m vor dem final mächtig aufkommenden 3000 m-Europameister Elias Schreml, der im Ziel gerade einmal zwei Sekunden zurück lag. Der Sindelfinger Paul Specht hat als Dritter ebenfalls das Ticket für Lissabon gelöst, der Vierte im Bunde wird der deutsche Cross- und Berglaufmeister Dominik Müller sein, der im Startgetümmel einen Tritt in die Achillessehne bekam und das Rennen mit weiteren Blessuren abgeschlagen beendete, sich aber bereits als Sieger des Pforzheim-Cross vor Wochenfrist für die Europameisterschaften qualifizieren konnte.

    In starker Form präsentierte sich Josina Papenfuß in Darmstadt und gewann die U20-Klasse über 4.200 m vor der für die Schweiz in Lissabon antretende Sybille Häring, mit den auf den nächsten Plätzen folgenden Blanka Dorfel und Anneke Vortmeier konnten sich weitere starke Läuferinnen für Lissabon qualifizieren.

    Doch bevor die Europameisterschaften im Fokus stehen, steht Elias Schreml und Josina Papenfuß noch eine besondere Auszeichnung an: Die beiden Talente werden übrigens am kommenden Freitag (29.) in Tübingen mit dem GRR-Nachwuchs-Förderpreis 2019 ausgezeichnet.

    In den Nachwuchsrennen hatten natürlich die einheimischen Läufer einen überaus schweren Stand, denn auch diese Läufe sind inzwischen längst zu einem Stell-dich-ein der nationalen Spitze geworden.

    Im spannenden Verlauf der U18 setzten sich Luk Jäger (TSV Pensberg) und die beiden Erfurter Marvin Küster und Robin Müller gegen Christoph Schrick (ASC Darmstadt) durch, der anfangs mit Mut die Spitze übernommen hatte und prächtig mithalten konnte. In der weiblichen U16 gewann Carolin Hinrichs vom VfL Löningen vor Vanessa Mikitenko, der Tochter der deutschen Marathonrekordhalterin Irina Mikitenko. Lina Bohländer (LG Odenwald) war die schnellste Läuferin der Region als Zehnte, die identische Platzierung schaffte Moritz Hoschek bei der männlichen U16. An der Spitze setzte sich Ilias Boukechab (LAC Quelle Fürth) vor dem Berliner Lucas Kemter.-Clerr /Zehlendorfer TSV). Bei den Jahrgängen der U14 gewannen Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) und Jana Becker (LG Wettenberg), Mika Siebenborn (MTV Urberach/ 9.) und ida Heidelmeyer (ASC/ 9.) waren die Regionsbesten. Bei den Kids U12 gab es durch Lena Westermann einen ASC-Erfolg, während bei den Jungen Jono Kempin aus Platz drei Dritter bester Starter des Gastgebers war.

    Text: Ludwig Reiser

    Showdown beim Darmstadt-Cross

    EM-Qualifikationen und Deutsche Hochschul-Meisterschaften sorgen für Topbesetzung beim traditionsreichen Querfeldeinlauf – DLV-Entscheidung mit der Konzentration der EM-Qualifikationen stärkt Darmstadt als erste Crossadresse in Deutschland

    „Wir können einmal mehr für eine absolute Topbesetzung garantieren, es ist praktisch ein Showdown der deutschen Mittel- und Langstreckler, die im Winter auf die Karte Cross setzen“, bewertet Cross-Organisator Wilfried Raatz die Teilnehmerfelder beim traditionsreichen Querfeldeinlauf, der am kommenden Sonntag (24.) in die 35. Auflage geht. Der routinierte Veranstalter muss es wissen, denn wie kaum ein anderer kennt er nicht nur die heimische Veranstaltung, sondern auch die nationale Cross-Szene. Maßgeblichen Anteil an dieser herausragenden Besetzung hat dabei der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) mit der nahezu kompletten Qualifikation für die Cross-Europameisterschaften in Lissabon (8. Dezember) am Sitz der Leichtathletik-Schaltzentrale angesetzt hat – und damit die ohnehin führende Rolle des Darmstadt-Cross innerhalb der deutschen Querfeldeinlauf-Landschaft stärkt. Aber nicht nur das, der Deutsche Hochschulsportverband (ADH) hat die Cross-Titelkämpfe ebenso nach Darmstadt vergeben wie auch die Leichtathletik-Fachverbände der Schweiz und Österreich mit der finalen EM-Sichtung.

    Wenn am Sonntag um 11.00 Uhr der erste Startschuss am Sport- und Freizeitgelände von Rot-Weiß Darmstadt in der Heimstättensiedlung fällt, dann werden nahezu 800 Teilnehmer in den Startlisten der insgesamt 15 Laufwettbewerben stehen. Das Interesse der Nachbarländer am Darmstadt-Cross ist kräftig gestiegen, so sind alleine 33 Schweizer Mittel- und Langstreckenläufer gemeldet. Erstmals ist auch Frankreich mit einem größeren Kontingent Gast beim Darmstadt-Cross.

    Auf dem fast komplett flachen, aber mit einigen Hindernissen gespickten Wiesenparcours stehen natürlich die Männer- und Frauenrennen mit der Zusatzwertung U23 über 9.000 m bzw. 6.600 m um 14.45 Uhr bzw. 12.45 Uhr in einem hochklassischen Showdown im Mittelpunkt, aber nicht minder spannend dürften die Rennen der Jugend- und Schülerklassen sein, die mit dem Finallauf im Deutschen Cross-Cup und aus regionaler Sicht interessanten Kreismeisterschaften des Kreises Darmstadt-Dieburg zusätzlichen Reiz haben.

    Im Männer-Langstrecken-Wettbewerb mit 150 Startern und dem damit größten Starterfeld der Veranstaltung möchte sich die Regensburger Langstreckengarde mit dem spurtstarken Simon Boch und Konstantin Wedel einen Startplatz im DLV-Aufgebot ebenso sichern wie der 10.000 m-Meister Sebastian Hendel (HS Zwickau), Jannik Arbogast (KIT Karlsruhe), Vorjahressieger Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel). Kilian Schreiner (TH Mittelhessen), Maximilian Thorwirth (SFD Düsseldorf-Süd) und Johannes Motschmann (LG Nord Berlin). Im Kampf um den Tagessieg werden allerdings auch starke U23-Läufer wie Ilyas Yonis Osman (TV Waldstraße), Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach), Lukas Eisele (LG Filder), Jannik Seelhöfer (SV Melle), Steffen Ulmrich (Uni Heidelberg), Markus Görger (Uni Freiburg) und Mohamed Mohumed (LGO Dortmund) eingreifen.

    Im Frauen- und U23-Rennen wird es gewiss ähnlich spannend zugehen, denn mit der Vorjahressiegerin und Cross-EM-Sechsten Elena Burkard (Uni Tübingen), der U23-10.000 m-Zweiten Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg), den Zwillingen Rabea und Dorothea Schöneborn (FU Berlin), der zweifachen U20-Europameisterin Lisa Oed, der U20-Berglauf-Weltmeisterin Sarah Kistner (beide Uni Frankfurt) und Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) sind leistungsstarke Spitzenläuferinnen vorne zu erwarten. Gespannt darf man allerdings auch auf das Abschneiden der ASC-Läuferin Lisa Tertsch sein, die nach einer starken Triathlon-Saison erneut um einem Platz im deutschen U23-Aufgebot für Lissabon läuft.

    Der Darmstadt-Cross ist aber immer wieder auch das Podium für den laufbegeisterten Nachwuchs, der vor allem in den älteren Jahrgängen die besten deutschen Talente zusammenführt. So steht im U20-Wettbewerb mit dem U20-Europameister Elias Schreml (LGO Dortmund) und dem Berglauf-EM-Sechsten und deutschen Crossmeister Dominik Müller (SSC Hanau-Rodenbach) eine starke Spitze ebenso bereit für den Kampf um die EM-Tickets wie auch bei der weiblichen U20/U18 mit der Pforzheim-Siegerin Anneke Vortmeier (ASV Duisburg), der U20-Hindernis-Europameisterin Paula Schneiders (LAZ Mönchengladbach), Josina Papenfuß (TSG Westerstede) und Linn Kleine (LGO Dortmund). Eingebettet in die Dramaturgie um die EM-Tickets und die Punkte beim Finale des Deutschen Cross-Cups sind die Läufe für die Schüler zwischen fünfzehn und sieben Jahre, die über 2 500 m bzw. 1300 m ihre Tagesschnellsten suchen.

    Die schnellste Pace wird natürlich bei den Cross-Sprints über 600 m gemacht, so die Schnellsten gerade einmal 90 Sekunden unterwegs sind. Mit dabei auch die beiden 800 m-Asse Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau) und Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler).

    Darmstadt, 19.11.2019/ Ludwig Reiser